Am 9. Mai gab es die größte Militärparade in Moskau anlässlich des Feiertages wegen der Befreiung vom Nationalsozialismus und Faschismus durch die Alliierten vor 70 Jahren. Während das Gedenken der Toten und auch die Befreiung von Nationalsozialismus durch die Alliierten einen Feiertag wert sind, sollte man an dem Tag auch daran denken, wie man den immer noch präsenten Nationalsozialismus und auch den übersteigerten Nationalismus bekämpfen kann, denn dieser nimmt vielerorts zu. Zudem ist die Welt auch nach 70 Jahren nicht friedlicher geworden. Es wird immer noch in Machtblöcken gedacht, die sich gegenseitig bekämpfen wollen. Der Schauplatz Ukraine ist ein deutliches und mahnendes Beispiel dafür. Die Weltbörsen ignorieren bisher noch diese besorgniserregenden Entwicklungen.
70 Jahre nach dem 2. Weltkrieg gibt es wieder einen „Kalten Krieg“
Beängstigend ist auch, dass sich nach 70 Jahren wieder zwei Großmächte feindlich gegenüberstehen, die Atombomben besitzen, und zwar die USA und Russland. Eine Befreiung von Militarismus ist nach 70 Jahren noch nicht gelungen. Die Rüstungsindustrie profitierte im Moment vom „Kalten Krieg“, das obwohl die NATO als auch Russland und China aufrüsten. In beiden Großmächten gibt es sowohl Nationalisten, die das Nationale zuweilen überbetonen und am rechten Rand auch Nationalsozialisten, die politisch aber keine Bedeutung haben.
Aber auch eine Überbetonung des Nationalismus kann gefährlich sein, insbesondere dann, wenn nationale Weltanschauungen und Werte nach außen getragen werden sollen. Wichtiger und besser wäre Kooperation anstelle von Konfrontation. Wichtiger und besser wäre Frieden statt Krieg, auch in der Ost-Ukraine, wo immer noch Rechtsradikale auch militärisch recht einflussreich sind. Putin demonstrierte am 9. Mai in Moskau militärische Stärke zur Selbstverteidigung. Damit sind wir wieder bei dem „Frieden durch Abschreckung“. Es gab noch nie so viele Waffen auf der Welt wie jetzt. And the winner is: die Rüstungslobby und die Falken.
Weltbörsen ignorieren den „Kalten Krieg“
Die Weltbörsen ignorieren im Moment den offensichtlichen „kalten Krieg“ zwischen den USA und Russland. und auch den zunehmenden Nationalismus in Europa am rechten Rand, was auch zu einer Spaltung der EU führen könnte. Griechenland ist kurz von dem Grexit, also dem Asutritt aus dem Euro durch Staatsbankrott, und Großbritannien wird innerhalb von 2 Jahren über den Brexit, also den möglichen Austritts Großbritannien aus der EU, zu entscheiden haben. Der DAX korrigierter ab dem 10. April fast um 10 Prozent erholte sich am 8. Mai wieder um 2,75 Prozent auf 16.699 Indexpunkte. Der Dow Jones befindet sich aber noch nahe des Allzeit-Hochs bei 18.191 Indexpunkten. Am besten schnitt in diesem Jahr der russische Russian Trading-Index, kurz RTS-Index ab, der zwar am 8.Mai leicht um 0,11 Prozent auf 1059 Indexpunkte nachgab, aber seit Jahresbeginn um 34,2 Prozent zulegen konnte.
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