Burnout ist in!

Burnout beschreibt einen Zustand tiefer emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung und bedeutet „ausgebrannt sein“ im Endstadium eines langen schleichenden Prozesses. Er wird größtenteils mit Überforderung und Stress im Beruf in Zusammenhang gebracht. Die Zahl der Burnout-Erkrankungen ist in den vergangenen fünf Jahren um alarmierende 17 Prozent gestiegen.

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Obwohl der Begriff „Burnout“ in den Medien und in der Alltagssprache immer häufiger auftaucht, gibt es in der Fachwelt noch keine allgemeingültige Definition für das Burnout-Syndrom. Geprägt wurde der Begriff vor allem durch den deutsch-amerikanischen Psychoanalytiker Herbert Freudenberger (1974) und die amerikanische Psychologin Christina Maslach. Sie entwickelte das „Maslach Burnout investary“, das am häufigsten zur Diagnose eines Burnout-Syndroms eingesetzt wird. Wobei die emotionale Erschöpfung, die Depersonalisation (eine ursprüngliche bis zynische Haltung gegenüber Klienten, Kollegen und Vorgesetzten) und mangelnde persönliche Erfüllung bzw. Leistungszufriedenheit elementare Symptome in ihrer Diagnose sind.

Eine allgemein anerkannte Definition „Burnout“ gibt es bis heute jedoch nicht. In der „internationalen Classification of Diseases ICD-10“, die als Diagnoserichtlinie gilt, wird der Begriff „Ausgebranntsein/Burnout“ nicht als eigenständige Diagnose, sondern nur als Subkategorie aufgeführt. Burnout ist somit keine Behandlungsdiagnose, die beispielsweise die Einweisung in eine Klinik rechtfertig. Einige Experten glauben, dass die meisten Menschen eher an einer Depression leiden und aus psychologischen Gründen die Diagnose Burnout besser akzeptieren können. Denn ein Burnout wird in der Regel Menschen zugeschrieben, die zuvor leistungsstark waren. Wobei eine Depression fälschlich mit Schwäche in Verbindung gebracht wird. Burnout-Forschungen deuten immer wieder darauf hin, dass tiefe emotionale Erschöpfungen auch für Depressionen kennzeichnend sind. Deshalb stellt sich immer öfter die Frage: Burnout oder Depression?

Inzwischen reflektiert der Burnout-Begriff auf alle Berufsgruppen sowie Nichtberufstätige und erreicht engagierte Menschen, die unter starkem Druck stehen. Wie viele Menschen unter Burnout leiden, lässt sich wegen der nicht verbindlichen Diagnosekriterien schwer bestimmen. Eine bundesweite Studie des Robert Koch Instituts kommt auf 4,2 Prozent der Bundesbürger.

Fazit: Die Burnout-Ursachen sind so individuell und unterschiedlich wie es die Betroffenen sind. Die Bedürfnisse und Ziele jedes Menschen sind in ihrer besonderen Konstellation einmalig. Ebenso unterschiedlich ist die Umwelt, in der sie leben. Es lässt sich daher nur ein grobes Raster aus inneren und äußeren Faktoren erstellen, das auf den verschieden Burnout-Theorien beruht.

Rolf Burmester
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