Sokrates und mein Freund Wolfgang, der Philosoph

Beim gemeinsamen Joggen um die Alster habe ich immer neue Geschichten von Wolfgangs Lieblingsphilosophen Sokrates erfahren. Spannende Geschichten, die mein Sokrates-Interesse immer mehr wachrufen. Ich möchte deshalb auch in die Rolle des Sophisten schlüpfen und Ihnen einiges von Wolfgangs Erzählungen kundtun.

Von einer eventuellen Volksbefragung über Sokrates könnte man etwa folgende Antwort erwarten:
1. Äußere Erscheinung: kahlköpfig, stulpnäsig, glotzäugig und spitzbäuchig. Auch sonst keine Schönheit.
2. Familienstand: verheiratet mit einer rauen Dame namens Xanthippe.
3. Beruf: schwatzender Anmacher oder auch: Philosoph. Das heißt: Sokrates pflegte sich auf dem Marktplatz (Agora) herumzutreiben und nichtsahnende Passanten in endlose Gespräche über ihr Leben, über die Welt und die Götter zu verwickeln. Dabei sammelte er viele meist jungendliche Schüler um sich.
4. Tod: Wurde wegen Gottlosigkeit und Verführung der Jugend zum Tode durch das Austrinken eines vollen Bechers mit Schierlingssaft verurteilt.

deppert rolf2Dr. Wolfgang Deppert (links im Bild) – seit 1995 Professor am Philosophischen Seminar der Universität Kiel – nach spannendem philosophischen Vortrag mit Chefredakteur Rolf Burmester

„Dieses und weiteres Wissen über Sokrates verdanken wir den Schriften seiner Schüler Xenophon und Platon“, erzählt Wolfgang unermüdlich beim Joggen. Weder der eisige Wind noch das Schlürfen seiner Schritte konnte seine Erzählfreude stoppen. „Sokrates selbst hat nichts geschrieben. Dazu hatte er keine Zeit, weil ihm das Leben in der Gegenwart wichtiger war. Seine Methode war das Gespräch, eine geistige „Hebammenkunst“, wie er sich bezugnehmend auf seine Mutter ausdrückte, die dieses ehrsame Gewerbe ausgeübt hatte.

Er hob nämlich wichtige Erkenntnisse durch ein raffiniertes Frage- und Antwortspiel aus dem Dunkel der Seele seiner Gesprächspartner ans Tageslicht. Diese Methode diente vor allem dazu, die Wahrheit über sich selbst zu finden“, stieß Wolfgang noch kurz vor der Steigerung zur Kennedybrücke heraus. Das anschließende Gefälle zum Atlantik-Hotel brachte dann seinen Puls wieder in den aeroben Bereich und gab ihm ausreichend Sauerstoff, um mir weitere Einblicke in das Leben des berühmten Philosophen geben zu können. „Diejenigen, die Sokrates richteten, sind vergessen; Sokrates aber lebt in uns auf, sobald wir an ihn denken und von seiner wahrhaftigen Lebensführung begeistert sind. Obwohl sein bedeutendster Schüler Platon seine Lehre gänzlich verfälscht hat, fasziniert uns heute Sokrates‘ Weg zur Selbsterkenntnis, der wesentlich durch die Frage bestimmt ist: „Wodurch kann ich der menschlichen Gemeinschaft nützlich sein?“, verkündete Wolfgang kurzatmig beim abschließenden Zielsprint zur Alsterperle.

Sollten Sie, lieber Leserinnen und Leser, auch den Wunsch haben, über Sokrates – Vater der Wissenschaft – mehr zu erfahren, rufen Sie doch einfach meinen Freund und TBJ-Lektor Wolfgang unter der Telefonnummer 040-227 76 02 an.

Rolf Burmester

Kolumnen-Inhaltsverzeichnis

Bitte empfehle uns weiter. Danke!
Facebook
Facebook
Google+
Google+
YouTube
„Lieber ein Glückspilz als ein Pechvogel!“
Knigge tut not!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert