Auf den Spuren von Kommissar Wallander

Kurt Wallander wurde 1947 nahe der schwedischen Stadt Malmö geboren, begann mit 18 Jahren gegen den ausdrücklichen Willen seines sturköpfigen Vaters eine Polizeiausbildung in Malmö und verbrachte dort einige Jahre auf Streife. Von Beginn an verwickelt ihn das Schicksal (oder er sich selbst?) immer wieder in Abenteuer und er bringt es schließlich zum Polizeikommissar. Kurt Wallander ist der Handlungsträger der 12 Wallander-Krimis und als solcher ein Kind des schwedischen Erfolgsautoren Henning Mankell.

Mankell-Wallander-Kolumne

Als erster Roman der Reihe erschien 1991 „Mörder ohne Gesicht“, den Abschluss bildete 1999 ein Rückblick in Wallanders Jahre als Jungpolizist mit dem Titel „Wallanders erster Fall und andere Erzählungen“. Mankell – ebenso eigenwillig wie sein Wallander, besteht er entgegen der schwedischen Gepflogenheiten auf der Betonung seines Namens auf der ersten Silbe – hat einen Menschen ins „Leben gerufen“, der bei vielen Deutschen Sympathien wachgerufen hat. Dabei erscheint er uns als ein einsamer, ein wenig melancholischer Mensch, der Schwierigkeiten hat, Bindungen einzugehen und sie dann auch zu pflegen. Gewiss, er wünscht sich Liebe, aber er schafft es nicht ausreichend in die Richtung zu investieren. Er ist so etwas Ähnliches wie ein Workaholic, nur dass diese Arbeitssucht einen tief innewohnenden Idealismus entspringt, der sich trotz vieler Desillusionierungen immer wieder an die Oberfläche kämpft. Und so bleibt Wallander ein schlechtbezahlter Kommissar, trotz wiederholter Pläne, seinen Beruf an den Nagel zu hängen und sich mehr um sich selbst, seine Gesundheit, sein Umfeld und sein Liebesleben zu kümmern. Vielleicht macht ihn das für uns so liebenswert, dass wir eigentlich diesen Idealismus wollen und vermissen, obwohl die meisten von uns ihn im Zeichen unserer Zeit mehr und mehr verleugnen. Die einzige Konstante in Wallanders Leben – außer seiner Arbeit – ist eigentlich seine Tochter Linda. Obwohl Linda unerwarteter Weise in des Vaters Fußstapfen tritt, müssen wir uns von Kurt Wallander, dem symphatischen Antihelden nicht verabschieden, so bleibt er als Berater zunächst in dem Roman „Vor dem Frost“, dessen Heldin eigentlich die Wallander-Tochter ist, im Hintergrund erhalten. „Mankells Wallander-Bücher benötigen bei uns in Deutschland gar keine Werbung mehr. Der eine Roman zieht den anderen auf die Bestseller Listen sowie weitere Bücher von Mankell, die keine Krimis sind.

Fazit: Der Bestseller-Autor Henning Mankell ist am 05. Oktober 2015 verstorben. Es bleibt sein weltberühmter Kommissar Wallander und die Bewunderung für seinen unbeugsamen Willen, mit einem Schreiben die Gesellschaft zu bewegen. Mit seinem fiktiven Kommissar Wallander hat Mankell einen politischen Akzent in seiner scheinbaren Traumkulisse der idyllischen, schwedischen Landschaft ‚Schonen‘ um Ystad, gesetzt.

Rolf Burmester

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