Sicher haben Sie auch schon mal gedacht, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Besonders wenn die Motivation (die Beweggründe des Willens) darniederliegt und sich nichts mehr zu bewegen scheint. Zuversicht in die eigene Zukunft und ein besseres Lebensgefühl täte uns dann besonders gut. Aber ohne den Glauben an uns und unsere Ziele reduzieren sich die für das Leben notwendigen Antriebskräfte – vergleichbar mit einer Batterie, die nicht aufgeladen wird.
Leider sind negative Grundstimmungen in unserem Land weit verbreitet. Wo immer man hinhört und hinsieht, wird geklagt. Anstatt sich zu bemühen, Mängel abzubauen, wird lieber kritisiert, denn dies ist bequemer, als selbst tätig zu werden, und etwas zum Besseren zu wenden. Leben braucht doch Aktivität und Dynamik. Dazu bedarf es einer starken Motivation. Aber leider versinken so viele Menschen in trostlosem Selbstmitleid, das immer wieder dazu führt, sich hängen zu lassen. „Aber nur Fledermäuse lassen sich hängen!“ Auch in den Misserfolgen, in den Niederlagen neue Chancen und Möglichkeiten entdecken und nutzen! – Das ist die Kunst, die wir lernen müssen! Misserfolgen und Fehlschlägen können wir nicht entkommen, aber wir können nach jedem Scheitern wieder aufstehen und es noch einmal versuchen. Scheitern ist nun mal ein fester Bestandteil unseres Lebens. Umso erstaunlicher ist es für mich, dass dieses Thema offenbar zu den großen modernen Tabus in unserem Lande gehört. Sogar unser Dichterfürst Goethe sagte, dass aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, etwas Schönes gebaut werden kann. Ich hoffe, dass es Ihnen trotz wiederholtem Kummer gelingt, nicht in hoffnungsloser Depression zu versinken, sondern immer wieder neue Chancen zu erkennen und etwas Besseres draus zu machen.
Fazit: Erfolglosigkeit ist kein unabwendbares Schicksal. Nur verwenden die meisten Menschen, denen die Selbstentfaltung nicht gelingen will, allzu viel Energie auf das Erfinden von Rechtfertigungen. Sich in die Tasche zu lügen, hat aber noch niemanden erfolgreich gemacht, geschweige denn glücklich.
Rolf Burmester