Wer erfolgreich texten will, muss viel lesen!

Gute Texte in unserer Multimediawelt zu erstellen, ist eine Herausforderung und Leistung, die mit anderen Tätigkeiten kaum zu vergleichen ist. Deshalb sind überzeugende Texte Garanten des Erfolges im Social Web und in der Produkt-PR. Wer Produkte bewerben und Ergebnisse publizieren will, muss vor allem Texte schreiben können, die ankommen und ein gewisses Maß an Sprachgefühl und Talent dokumentieren. Wobei regelmäßiges Lesen erfolgreich dazu beitragen kann, diese Fähigkeit zu optimieren.

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Die Botschaft von erfolgreichen Textern: „Viel lesen – besser texten!“ Mit anderen Worten: Wer viel liest, entwickelt ein gutes Gefühl für unterschiedliche Textarten. Das soll nicht heißen, dass täglich ein dickes Buch gelesen werden soll. Wer aber öfter zwischen Texten unterschiedlicher Genres wechselt, erweitert automatisch den eigenen sprachlichen Horizont und Wortschatz. Gute Texter schöpfen aus einem riesigen Repertoire von Worten, Ausdrücken und Metaphern, die bereits benutzt wurden und in anderen Texten nachzulesen sind.

Übertragen auf das Schreiben über Fachliches bedeutet das: Bevor sie einen eigenen Stil entwickeln, ergibt sich die Chance, die Sprachkonventionen ihrer Themen kennen zu lernen und zu verinnerlichen. Das geht am besten durch Lesen und Lernen am Vorbild. Und wer sehr viel liest, bekommt ein Gefühl für Sprachen und Argusaugen für Fehler. Wobei sich ein guter Texter nicht nur durch Lesen, Wissensaneignung und Talent profiliert, sondern besonders durch harte Arbeit!

Was ein guter starker Satz ist, zeigt Wolf Schneider, Deutschlands renommierter Stilkritiker und Ausbilder an zahlreichen Journalistenschulen, in seinem Handbuch des Stils für die Welt von heute – im Zeitalter von Mail, Blog und Twitter. Denn schon allein eine halbwegs strukturierte Beschäftigung mit einem guten Text schult ungemein, und Wolf Schneider schreibt großartige Texte und gibt mit Witz und Esprit wertvolle Tipps.
„Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.“ (Jean Paul)

Fazit: Der Texter sollte viel lesen und nicht nur schreiben. Lesen verbessert den Wortschatz, die Rechtschreibung, die Grammatik und das Wissen über die Kultur der Sprache.

Rolf Burmester

Milliarden verbockt und weitergezockt!

Was haben die Banken, die Wirtschaft und die Politik aus der Krise gelernt, die sie doch meist nicht vorausgesehen haben bzw. sehen wollten? Insbesondere Banken haben versagt. Ihre Vorsorge entsprach den von ihnen entgangenen riskanten Spekulationsgeschäften und internationalen Expansionsplänen in keiner Weise.

Finanzwelt-Frankfurt

Ein Blick zurück zeigt, dass sich durch die Crash-Angst der letzten Jahre, eine neue Sensibilität bei den Bürgern breitmacht, die besonders durch die Überschuldungskrise einiger Banken und verantwortungsloses Handeln vieler Bankiers hervorgerufen wird. Das Gefahrenpotenzial reicht dabei über das eigentliche Bankwesen hinaus. Drei Viertel aller internationalen Industrieunternehmen setzen komplexe Derivate ein. Damit sollen meist die Unwägbarkeiten von Preisen oder Wechselkursen ausgeschaltet werden. Wobei Gewinnerwartungen keineswegs mit Sicherheitserwartungen harmonisieren und erhebliche Risiken verbergen. Besonders gefürchtet ist eine mögliche Hebelwirkung, welche in Derivaten gewissermaßen eingebaut ist, und Verluste ins Uferlose treiben kann.

Nichtsdestotrotz empören sich viele Menschen darüber, dass sich eine risikobereite Bankerkaste durch Börsenoperationen, die für die Realwirtschaft oft völlig unergiebig sind, mit Abermillionen auf Kosten der Allgemeinheit bereichert. Viele stellen sich deshalb immer wieder die Frage: Wer zieht verantwortungslose Banker, die Milliarden verzocken, zur Rechenschaft?

„Die Banken zocken, die Bürger zahlen“ – ist das so?“, fragte Maybrit Illner Herrn Kopper, ehemaliger Vorstandschef und Aufsichtsratvorsitzender der Deutschen Bank, in ihrer aktuellen Talkrunde mit emotional verstärkenden Fragen. „Das ist ein wirkungsvolles Wortspiel“, brummelte dieser barsch. Damit ist klar, dass Kopper kein Mann der verspielten Worte ist und auch nicht bereit war, sie publikumswirksam ins rechte Licht zu rücken. Für ihn waren auch die Schulden, die der gestrauchelte Immobilienspekulant Jürgen Schneider in Höhe von 50 Millionen D-Mark hinterließ, doch nur „Peanuts“. „Das Geld wird da vernichtet, wo es gebraucht wird, nämlich in der Volkswirtschaft“, erklärte daraufhin die Diskutantin Sahra Wagenknecht beflissen und bemerkte weiter, dass sich die strauchelnden Banken bald wieder ein neues Terrain suchen würden, um Geld zu scheffeln. „ Der Steuerzahler bleibt quasi auf dem ganzen Finanzmüll in Form von einem Schuldenberg sitzen“, so ihr realistisches Statement. Ihre Problemlösung: Banken müssen in Zukunft für das verbockte haftbar gemacht werden.

Ein kurioses Ereignis aus der schizophrenen Finanzwelt ist ein Szenario, welches sich in Amerika abspielte. Der ehemalige Goldman-Sachs-CEO Henry Paulson, der 2006 von Georg W. Bush zum Finanzminister erhoben wurde, durfte 2008 die Finanzkrise managen, die er selbst verursacht hatte. Inzwischen wird gnadenlos mit Millionenbeträgen weiter gezockt und ein Großteil der Gewinne unter sich aufgeteilt.

Fazit: Die Banken würden jedenfalls gut daran tun, die Mahnung Jean-Claude Trichets, des ehemaligen Präsidenten der Europäischen Zentralbank, auf dem Europäischen Bankenkongress im November 2009 in Frankfurt ernst zunehmen: Der Finanzsektor darf nicht vergessen, dass er der Realwirtschaft zu dienen hat und nicht umgekehrt.“ Die Banken sollten deshalb ihre Bilanzen in Ordnung bringen, mit Gewinnen Eigenkapital und Reserven aufstocken und sich generell auf einen Mentalitätswechsel von übermäßiger Risikobereitschaft zu mehr Nachhaltigkeit konzentrieren.

Rolf Burmester

Mit Volldampf in die Zukunft

Die Zukunft hat schon immer bei den Menschen großes Interesse und Faszination ausgelöst. Wobei sich die Optimisten und Pessimisten gegenüber stehen. Die einen sehen in der Zukunft vor allem die Chance zum Aufbruch, die anderen dagegen die drohenden Zeichen des Untergangs. Zweifellos ist der Versuch zu prognostizieren, was in den nächsten Jahrzehnten technologisch möglich sein wird, reine Spekulation bzw. anmaßend.

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Zukunftsforscher scheuen sich bereits, Prognosen für die nächsten fünf Jahre zu geben. Nichtsdestotrotz schreitet die Technik im Zeitraffertempo voran und es ist immer wieder faszinierend, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Allein die rasante technologische Entwicklung mit ihrem Potenzial wird nach ökonomischen Maßstäben als einer der stärksten Entwicklungstreiber beurteilt. Es entsteht eine neue Welt der intelligenten Vernetzung, die unsere Kommunikation und Interaktion, unser Leben und Arbeiten entwicklungsbezogen beeinflussen wird.

Die Rückblende zeigt uns im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts den revolutionären Wandel der traditionellen Agrarstaaten zu modernen Industrieländern. Die radikalen Veränderungen der Produktionsmethoden durch die fortschreitende Mechanisierung sowie die Einführung des Fabriksystems mündeten in ein beispielloses Wirtschaftswachstum, das lediglich von zyklischen Wirtschaftskrisen unterbrochen wurde. Mit dem Bau zahlreicher Kanäle wurde eine elementare Infrastruktur für den Transport der Güter geschaffen.

Ab 1830 kam dann die Eisenbahn als Motor des Fortschritts dazu. Dampf aus einer Lokomotive kam bereits 1823 durch Georg Stephenson, mit der Gründung der ersten Lokomotivenfabrik der Welt in New Castel. 1825 eröffnete er die erste Eisenbahnstrecke von Stockton in das 39 Kilometer entfernte Darlington und läutete mit seiner 1829 gebauten „Rocket“ endgültig das Eisenbahnzeitalter ein. Neben der Senkung der Transportkosten wurde jedoch vor allem die wachsende Geschwindigkeit bei Beförderung von Mensch und Material zu einem Merkmal der industriellen Revolution.

Mit „Volldampf in eine erfolgreiche Zukunft“ ist das Motto der Haidlmair GmbH, Werkzeugbau. Das Unternehmen demonstriert beispielhaft, wie man als Global Player im Bereich Spritzgießwerkzeuge für Lager- und Logistikcontainer aller Art, die Turbulenzen der Weltwirtschaft in den vergangenen Jahren, durch ständige Neuentwicklungen und Optimierungen erfolgreich überstehen kann. Die Firma hat die Turbulenzen zwar gespürt, aber aus der „Bahn“ werfen konnten sie den Werkzeugbauer aus dem oberösterreichischen Kremstal nicht.

Der globale Wettbewerb stellt explizit alle Unternehmen auf eine harte Probe. Ständige Neuentwicklungen und Optimierung sind deshalb Grundvoraussetzungen für das Überleben auf den internationalen Märkten. Gerade für Unternehmen, bei denen der Großteil des Umsatzes im Ausland generiert wird, ergeben sich innovative Herausforderungen.

Fazit: Wir bewegen uns mit Volldampf in eine grenzenlose Zukunft von Wissenschaft und Technik, die von einem „rasant schnellen Fortschritt der Wissenschaft“ angetrieben wird.

Rolf Burmester

Nomen est Omen!?

Im Lateinischen heißt es „Nomen est omen“ – der Name ist ein Vorzeichen. Doch zunächst einmal einige allgemeine linguistische Überlegungen zum Problem der Eigennamen, denn sogar der Sprachwissenschaftler stellt sich immer wieder mal die obige Frage. Allerdings formuliert er sie etwas anders: Hat der Eigenname eine Bedeutung wie alle anderen Wörter einer Sprache oder eher nicht?

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Anscheinend gibt es einen Unterschied: So teilen alle Personen oder Dinge, die mit einem Substantiv (etwa „Arzt“) bezeichnet werden können, in der Regel gewisse Eigenschaften („hilft Kranken, trägt weißen Kittel“). Darüber hinaus können die Namensträger sowohl Mensch als auch Tier sein. Man könnte sich sogar einen Hund und einen Mann vorstellen, die beide Bruno heißen, die aber offensichtlich nicht viele Gemeinsamkeiten haben. Vom Namen auf Charakterzüge oder Eigenschaften zu schließen, funktioniert also jedenfalls im Normalfall nicht.

Es sei denn, es handelt sich nun um bewusst gewählte Spitznamen oder sogenannte sprechende Namen in der Literatur. So kommt es nicht von ungefähr, wenn in Schillers Drama „Kabale und Liebe“ der dümmliche Hofmarschall „Kalb“ heißt, und damit von Anfang an gewisse Assoziationen mit dem Namen geweckt werden.

Gerade solche Assoziationen macht sich heutzutage auch die Wirtschaft bei der Wahl von Markennamen gerne zu Nutze. Wobei der Name Werner Otto ohne Zweifel ein beeindruckendes Vorzeichen ist. Als eine der bedeutendsten Unternehmerpersönlichkeiten der deutschen Nachkriegsgeschichte und Gründer des Otto Versands, der ECE und zahlreicher weiterer Unternehmen.

1969 eröffnete die ECE das Franken-Center in Nürnberg unter der Leitung von Werner Otto. Es war die Geburtsstunde des modernen ECE-Centers. Verlässlichkeit und Objekttreue zeichnen die ECE als Familienunternehmen aus: Alexander Otto ist seit 2000 Geschäftsführungsvorsitzender und setzt erfolgreich fort, was sein Vater begann.

Fazit: Die Praxis lehrt uns, dass öfter der Name einer Person mit ihrem Business oder ihrem Charakter zu tun hat.

Pressemitteilung der Otto Group: Prof. Dr. h.c. Werner Otto wurde posthum eine große Ehre zuteil. Am 4. September 2014 erfolgte in Hamburg im Beisein von Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler sowie der Familie Otto die feierliche Umbenennung der Wandsbeker Straße in Werner-Otto-Straße, an der die Zentrale des heutigen Konzerns liegt.

„Mit der Benennung der Wandsbeker Straße nach Werner Otto erinnert der Senat an einen im wahrsten Sinne des Wortes ehrbaren Kaufmann, der sich durch sein unternehmerisches Geschick wie durch sein gesellschaftliches Wirken bleibende Verdienste um seine Stadt erworben hat“, erläuterte Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz die Umbenennung der Straße.

Rolf Burmester

Kooperation statt Konfrontation!

Die Antwort auf diese Feststellung umfasst sicherlich mehr als die simple Tatsache, dass konstruktive Kooperation einen immer größeren Stellenwert in unserem Leben respektive Businessleben bekommt. Die Gewissheit, von anderen Menschen gebraucht zu werden, verleiht unserem Leben erst spürbare Bedeutung. Hierin liegt sicher auch das Ideal des Kooperationsgedanken – anderen Menschen durch das eigene Wirken wertvoll zu sein.

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Sollten doch einige „Experten“ aber der Meinung sein, sie könnten auf Grund ihrer herausragenden Fähigkeiten auf die Hilfe anderer verzichten, möchte ich auf den Standpunkt von Charles Steinmetz, dem großen Mathematiker und Elektroingenieur, hinweisen. Ihm verdanken wir zum Beispiel die Entdeckung des Wechselstromes, der den Transport des elektrischen Stromes in Hochspannungsleitungen möglich machte. Er war ein mathematisches Genie, und nicht viele Menschen konnten seine komplizierten Rechenoperationen verstehen. Ein typischer Einzelgänger, sollte man meinen! Aber eben dieser Charles Steinmetz sagte wörtlich: „Zusammenarbeit (Kooperation) ist keine Frage der Sentimentalität, sondern eine unbedingte wirtschaftliche Notwendigkeit!“ Diese ebenso pragmatische wie auch gewinnbringende Erkenntnis hat heute, in einer Zeit extrem verschärfter Konkurrenz und massiven Personalkostendruck auf fast allen Märkten, immer mehr an Geltung gewonnen und dass Kooperation der Konfrontation vorzuziehen ist. Besonders im Multimedia- und IT-Metier werden Unternehmenskooperationen immer wichtiger. Wobei öfter kleinere und mittlere Unternehmen wegen größerer Investition zusammenarbeiten, wodurch lohnende Synergien im „Win-Win-Modus“ entstehen. So sichern sich die jeweils kooperierenden Unternehmen die Möglichkeit, im harten Wettbewerb einen Schritt, kreativer, innovativer, lebendiger und wachstumsstärker zu sein.

Ein erfolgreiches Beispiel ist die „Smart Care Unit“, eine Zusammenschluss vieler kleiner und mittelständischer Unternehmen, die den Versuch starten, eine Version der Zukunft zu entwickeln. Dieser Zusammenschluss bzw. Kooperationswille ermöglicht den beteiligten Firmen überhaupt erst am Wettbewerb in ihrem Markt teilzunehmen. Das Netz „Smart Care Unit“ ist ein Zusammenschluss von dreizehn Unternehmen, die das Ziel haben, Innovation anzustoßen und neue Produkte zu entwickeln, die im intensivmedizinischen Bereich zu nachhaltigen Verbesserungen führen. Das Netzwerk folgt mit seiner kooperativen Strategie einen ganzheitlichen Ansatz, der auch IT-Vernetzungsstrukturen umfasst und dabei den Menschen in den Mittelpunkt stellt.

Fazit: Als ein erfahrener Kooperationspartner kann ich aus fester Überzeugung folgende Empfehlung geben: „Kommt zusammen, bleibt zusammen und handelt zusammen!“

Rolf Burmester

Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen

Drei Affen hocken nebeneinander, einer hält sich die Ohren zu, der zweite die Augen und der dritte den Mund. Die Gestik der weltbekannten Dreiergruppe lässt uns nicht nur schmunzeln, sondern auch nachdenklich werden, weil sie uns auf skurrile Weise berührt und symbolisch das Verhalten einiger Menschen dokumentiert. Das gilt besonders für die Zielgruppe, die sich weigert, die Realität wahrzunehmen und die Ohren, die Augen und den Mund verschließt.

Buch_Warum-die-Sache-schiefgeht1957 entdeckten zwei Forscher völlig unabhängig voneinander, dass der Ursprung der drei Affen im fernen Osten liegt. Der Wissenschaftler Archer Tayler wies nach, dass die Geschichte der drei Affen nach Japan oder nach China führt. Wobei der Japanologe André Wendemeyer Japan als Ursprungsland deklarierte.

Während die drei Affen in Japan eigentlich die Bedeutung „über Schlechtes weise hinwegsehen“ haben, werden sie in der westlichen Welt als völlig passiv, vollkommen meinungslos und desinteressiert interpretiert. Sie sind erfahrungsgemäß nicht bereit, elementare Ursachen wahrzunehmen und verfahren in der Regel nach dem Motto: „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“ – mag für das Gemüt gelten, aber kaum für die Realität. Aufgrund ihrer tatenlosen Verhaltensweise gelten sie auch als Sinnbild für das buchstäbliche Wegschauen mit mangelnder Zivilcourage.

So hat beispielsweise der US-amerikanischer Künstler Keith Haring das Bild der drei Affen in Form menschlicher Silhouetten Ende der 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre wieder aufgegriffen. Er fordert damit zu mehr Zivilcourage im Kampf gegen AIDS.

Am 11. Juli 2009 wurde das Symbol der drei Affen lebendig umgesetzt. Drei Berliner Medienschaffende verbrachten gemeinsam 24 Stunden unter der Beeinträchtigung jeweils eines ihrer Kommunikationskanäle – Nicht-Sehen, Nicht-Hören, Nicht-Sprechen. Diese Experiment wurde rund um die Uhr von einer Kamerafrau begleite, um die Ergebnisse filmisch zu dokumentieren. Die Performance hatte das erklärte Ziel, die nötige Neukodierung der Kommunikation nach dem Ausschalten der Kanäle zu betrachten. Von ganz besonderer Wichtigkeit war die Veränderung der inneren und äußeren Kommunikation, die jeder Affendarsteller erfahren musste.

Und wer jetzt gerne wissen möchte, wie uns die personifizierten drei Affen als Egoisten, Hohlköpfe und Psychopathen um die Zukunft bringen, dem empfehle ich das aufklärende Buch von Karen Duve „Warum die Sache schiefgeht“ (Verlag Galiani Berlin ISBN 978-3-86971-100-3).

Fazit: Wo die Affen damals als Wunsch oder Bitte eingesetzt wurden, von bösen Einflüssen, visueller, auditiver oder verbaler Natur verschont zu bleiben, gelten sie heute nicht selten als Kritik der Ignoranz der Menschen unserer Gesellschaft.

Rolf Burmester

Auf den Spuren der Hanse

Die Hanse, das erste Imperium der Kaufleute war die Erfolgsgeschichte einer europäischen Supermacht, die einen ganzen Kontinent fast 500 Jahre prägte. Sie gilt als EU des Mittelalters. Ihre Väter galten als „ehrbare Kaufleute“ und waren keine Politiker.
Im Juli 1669 fand der letzte Hansetag in Lübeck statt, mit lediglich 9 Delegierten. Veränderte wirtschaftliche Strukturen und die politisch wenig entwickelten tragfähigen Machtstrukturen ließen das Hanse-Bündnis scheitern. Es gab keine formelle Auflösung.
Die Wiederbelebung der Neuzeit-Hansetage fand ab 1980 in Zwolle Holland statt. Danach folgte die Gründung des Wirtschaftsbundes HANSE am 13. Juni 2013 in Herford mit 220 Teilnehmern aus 12 Ländern. 24 Gründungspartner aus fünf Ländern haben die offizielle Gründungscharta der Wirtschaftshanse mit Sitz in Herford unterzeichnet.
Herford erhielt daraufhin – als europa-aktive Stadt von der nordrhein-westfälischen Landesregierung – den Sonderpreis für die Weiterentwicklung der traditionellen Hanse zu einem modernen Wirtschaftsbund.
Der Wirtschaftsbund HANSE e.V. steht für traditionelle Werte im modernen Geschäftsleben und ist ein internationales Netzwerk für Wirtschaft, Wissenschaft, Wirtschaftsförderung und der partnerschaftlichen von Wirtschaftsverbände. Ihre Mitglieder verstehen sich wieder als „ehrbare Kaufleute“ der Neuzeit, und sie wollen wieder gemeinsam die traditionellen Werten wie Vertrauen, Verantwortung und Partnerschaft in neue wirtschaftlichen Kooperationen auf regionaler und europäischer Ebene wachrufen. Der Wirtschaftsbund HANSE e.V. versteht sich als Türöffner zu neuen Märkten und als Ideenschmiede für Innovation, wobei „Fairtrade“ eine tragende Rolle spielt.
In punkto „Fairer Handel“ ist Lübeck als Königin der Hanse mit gutem Beispiel vorangegangen und hat vor ca. fünf Jahren den Titel „Fairtrade-Stadt“ erhalten.
Heute sind es bereits 400 Städte und Gemeinden, die dafür sorgen, dass mehr als eine Millionen Menschen in 60 Ländern ihre Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessern können und stabiles Einkommen erhalten.
Vom Ursprung der alten Hanse im 12. Jahrhundert bis zur Neugründung des Hansebundes in Herford wurde die Tradition der „ehrbaren Kaufleute“von den Städten Bremen, Hamburg und Lübeck fortgesetzt. Gerade in Hamburg, als der heute wichtigsten Hafen –und Handelsstadt Deutschlands, ist der Hanseatische Geist nie erloschen.
Fazit: Wer auf den Spuren der Hanse reist, der kommt um Hamburg nicht herum! Das Erbe des Städtebundes lässt sich gerade in Hamburg wunderbar entdecken und sie trägt den Zusatz „HANSESTADT“ mit spürbarem Stolz. Es sind die Stadtbilder und Kirchen, die bis heute die Hamburgergeschichte der Hanse dokumentieren. Auf unserer Hamburger Hansetour zeigen wir, was sie auszeichnet und mit der heutigen Zeit verbindet.
Rolf Burmester